Situation der Waldverjüngung
Ergebnisse der Forstlichen Gutachten 2018 für Stadt und Landkreis Landshut

Försterin mit Laptop begutachtet markierte, junge Fichte.

Stichprobenaufnahme von Verjüngungspflanzen
(Foto: Florian Stahl, LWF)

Die Bayerische Forstverwaltung erstellt seit 1986 alle drei Jahre die Forstlichen Gutachten zur Situation der Waldverjüngung.

Mit den Forstlichen Gutachten 2018 wird für jede der 20 Hegegemeinschaften in Stadt und Landkreis Landshut eine Aussage zur Verbisssituation getroffen und eine Abschussempfehlung gegeben. Sie dienen als wichtige Grundlage für die Erstellung gesetzeskonformer Abschusspläne, denn nur bei angepassten Wildbeständen ist eine Verjüngung klimatoleranter Baumarten möglich.

Als Grundlage für die Rehwild-Abschussplanung 2019 – 2022 wurden im Landkreis Landshut im Frühjahr 2018 die Außenaufnahmen zum Vegetationsgutachten durchgeführt. Dabei haben die Forstbeamten vom AELF Landshut an 695 Aufnahmepunkten über 47000 Forstpflanzen in der Verbisshöhe von 20 bis 120 cm aufgenommen und auf Rehwildverbiss untersucht.
Der positive Trend aus den Vegetationserhebungen von 2015 setzte sich 2018 nicht fort. In einigen Hegegemeinschaften kam es zu einer deutlichen Verschlechterung der Verbisssituation. Besonders Jagdreviere mit einer „günstigen“ Wertung in 2015 konnten diesen Status nicht halten. Mit Blick auf diesen Trend und dem derzeit notwendigen Waldumbau wurde für insgesamt 12 der 20 Hegegemeinschaften eine Erhöhung des Abschusses empfohlen.
Die Wälder im Landkreis Landshut wurden in den letzten Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund des Klimawandels verursachten die Borkenkäfer zum Teil riesige Schadflächen, welche jetzt zur Aufforstung anstehen. Damit unsere Waldbestände auch in Zukunft leistungsfähig sind, sollten sie mit standortsgemäßen und klimatoleranten Baumarten wie Douglasie, Tanne, Buche, Eiche oder Edellaubhölzern begründet werden. Dafür ist eine nachhaltige Anpassung der Schalenwildbestände eine wesentliche Voraussetzung. Jäger sind jetzt besonders gefordert, ihre Jagd so auszurichten, dass Waldbesitzer das vorhandene Potential an Naturverjüngung ausnutzen und auch Anpflanzungen unserer Hauptbaumarten ungehindert aufwachsen können.

Ergebnisse Verbisssituation mit Wertung

Die Ergebnisse der aktuellen Gutachten sind teilweise nicht zufriedenstellend. Die Verbisssituation durch das Rehwild im Landkreis und der Stadt Landshut hat sich in den letzten drei Jahren insgesamt leicht verschlechtert. In dreizehn von 20 Hegegemeinschaften ist die Verbissbelastung tragbar, in einer günstig, in sechs allerdings zu hoch. Die Forstlichen Gutachten mit den Datensammlungen für jede der 20 Hegegemeinschaften im Landkreis Landshut stehen Ihnen im Anschluss als Download zur Verfügung.

Ergebnisse Abschussempfehlung mit Wertung

Nach Artikel 32 Bayerisches Jagdgesetz ist bei der Abschussplanung neben der körperlichen Verfassung des Wildes vorrangig der Zustand der Vegetation, insbesondere der Waldverjüngung, zu berücksichtigen. So wurde aus der aktuellen Wertung der Verbisssituation, unter besonderer Berücksichtigung der zeitlichen Entwicklung, eine Abschussempfehlung für jede Hegegemeinschaft gegeben. Für die Unteren Jagdbehörden stellen die Gutachten eine wesentliche Entscheidungsgrundlage bei der behördlichen Abschussplanung dar. In zwölf von 20 Hegegemeinschaften ist die Abschußempfehlung "erhöhen", in den übrigen acht kann der Abschuss beibehalten werden.

Die Hegegemeinschaften und die zugeordneten Jagdreviere

Zuordnung der Jagdgebiete zu den Hegegemeinschaften im Landkreis Landshut:
HG-
Nr.
HG NameGebietszuordnung
197VIB 1Bergham, Diemannskirchen, Lichtenhaag, Seyboldsdorf
198VIB 2Dietelskirchen, Jesendorf, Kröning, Kröninger Forst, Reichlkofen, Rutting
199VIB 3Aham, Gerzen, Loizenkirchen, Neuhausen
200VIB 4Binabiburg, Frauensattling, Schalkham
201VIB 5Aich, Bodenkirchen, Bonbruck, Gaindorf, Haarbach, Vilsbiburg, Wolferding
202VIB 6Biedenbach, Eberspoint, Oberensbach, Pauluszell, Ruprechtsberg, Wurmsham
203VIB 7Altfraunhofen, Holzhausen, Salksdorf
204VIB 8Babing, Baierbach, Gurnhub, Kleinvelden, Neufraunhofen, Vilslern
205LA 10Grießenbach, Mettenbach, Moosthann, Oberköllnbach, Postau, Unholzing, Veitsbuch, Weng
206LA 11Altenkofen, Altheim, Ergolding, Essenbach, Ginglkofen, Hader, Holzen, Martinshaun, Mirskofen, Niederaichbach (Stausee II), Oberglaim, Oberunsbach, Oberwattenbach, Ohu, Osterhaun, Petersglaim, Taxau, Unterunsbach, Wachelkofen, Weihenstephan
214LA 12Altdorf, Attenhausen, Bruckbergerau, Bruckberg, Eugenbach, Gündlkofen, Klosterholz (StW), Münchnerau, Obere Au (StW), Pfettrach, Tondorf, Widdersdorf
207LA 13Arth, Bocksberg, Furth, Klosterholz (Uni), Martinszell, Neuhausen, Obermünchen, Obersüßbach, Schatzhofen, Walchzell, Weihmichl
208LA 14Ast, Berghofen, Buch a. E., Eching/Stausee, Feichtforst, Garnzell, Gundihausen, Haunwang, Kronwinkl, Münchsdorf, Stabmaierholz, Tristl a. D., Vatersdorf, Viecht-Eching, Vilsheim, Windten, Zweikirchen
215LA 15Altenbach, Attenkofen, Frauenbwerg, Götzdorf, Hohenegglkofen, Jenkofen, Kumhauser Forst, Niederkam, Obergangkofen, Riederberg, Schönbrunn, Tiefenbach, Übungsplatz
216LA 16Adlkofen, Beutelhauser Forst, Hüttenkofen, Niederaichbach, Oberaichbach, Oberskirchen, Untere Au (StW), Wörth, Wolfsbach, Wolfstein
209LA 17Ammerholz, Bayerbach, Ergoldsbach, Feistenaich, Gallusbuch, Gerabach, Greilsberg, Langenhettenbach, Neufahrn, Paindlkofen, Peuerbach, Prinkofen, Salzburg, Schöfbach, Winklsaß
210ROL 20Hebramsdorf, Hofendorf, Inkofen, Niederroning, Oberroning, Piegendorf, Sachsendorf, Winisaureuth
211ROL 21Aschet, Badholz, Herrnholz, Högldorf, Münster, Niedereulenbach, Oberhatzkofen, Oberlauterbach, Oberotterbach, Pattendorf, Pfeffendorf, Reinischgrub, Unterlauterbach
212ROL 22Altenburg, Andermannsdorf, Buch, Drachstall, Gambach, Gatzkofen, Hohenthann, Kirchberg, Kläham, Oberergoldsbach, Türkenfeld, Westen
213ROL 23Eckhof, Egg, Gschwandholz, Holzhausen, Niederhornbach, Pfaffendorf, Pfeffenhausen, Rainertshausen, Schmatzhausen, Stollnried

Die Forstlichen Gutachten mit Datensammlung für die einzelnen Hegegemeinschaften: