Neues zur Milchviehhaltung
Mehr Tierwohl durch Projekte in der Rinderzucht
Mit dem bayerischen Verbundprojekt Fleckvieh Kuh (Q)-Lernstichprobe (FleQS) und dem neuen Zuchtwertschätzverfahren Single-Step haben zwei züchterische Entwicklungen im Jahr 2021 deutliche Verbesserungen für die Milchviehhalter gebracht.
Durch diese Maßnahmen konnten die Sicherheiten und damit die Aussagequalität der Zuchtwerte, insbesondere bei den Fitness-Merkmalen, deutlich verbessert werden. Zudem stehen neue Gesundheitszuchtwerte für die Merkmale Mastitis (Eutergesundheit), frühe Fruchtbarkeitsstörungen und Zysten (Eierstockszysten) zur Verfügung.
Neben der staatlichen Förderung von 500.000 € haben die Fleckviehzuchtverbände und die Besamungsstationen den Rest von jährlich 1,2 Mio. € zu stemmen. Da dieses Projekt Mitte 2022 ausläuft, ist es umso erfreulicher, dass das Staatsministerium ein neues Förderprogramm für die Genotypisierung von Rindern zur Verbesserung der Gesundheit, Robustheit und genetischen Qualität aufgelegt hat. Somit ergibt sich eine Anschlussregelung für die bisherigen FleQS-Projektbetriebe, und es können sogar weitere Betriebe daran teilnehmen.
Die neue Methode bringt eine erhebliche Verbesserung der Vorhersagegenauigkeit für die genetischen Eigenschaften von jungen und sehr jungen Tieren und ermöglicht somit mehr Zuchtfortschritt in kürzerer Zeit. Das ist besonders wichtig, um bei Gesundheits- und Fitnessmerkmalen effektiv züchten zu können, aber auch entscheidende Zukunftsmerkmale wie Nährstoffeffizienz, Klauengesundheit, Methanemissionen oder Tierverhalten in die Zuchtziele zu integrieren.
Diese verbesserten und zum Teil neuen Zuchtwerte kann jeder Milchviehhalter zur Auswahl der am besten geeigneten Besamungsbullen für die Anpaarung seiner Kühe nutzen. Damit kann der Landwirt in Richtung langlebigerer, gesünderer und damit problemloserer Rinder züchten.
Ansprechpartner
AELF Abensberg-Landshut
Klötzlmüllerstraße 1, 84034 Landshut
Telefon: 0871 603-1300
Fax: 0871 603-1999
E-Mail: poststelle@aelf-al.bayern.de