Gewässer sollen guten ökologischen Zustand erreichen
Demonstrationsbetriebe in den Landkreisen Kelheim und Landshut

Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist, bis spätestens 2027 für die Gewässer einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Die Landwirtschaft ist dabei gefordert, ihren Nährstoffeintrag (besonders Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutzmittel) zu reduzieren.
Ein bayernweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch.
Die rund 100 landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe zeichnen sich durch gewässerschonende Bewirtschaftungsweisen aus. Sie informieren in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit Gewässern und Grundwasser, Boden, Klima.
Das Angebot richtet sich vor allem an
- Landwirte,
- Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen,
- Berater und Auszubildende in der Landwirtschaft,
- Fachbehörden der Ländlichen Entwicklung, Umwelt- und Wasserwirtschaftsverwaltung,
- interessierte Besuchergruppen.
Landkreis Kelheim
Demobetrieb Martin Forstner, Wildenberg
Betriebsspiegel:
- Geographische Lage: Tertiäres Hügelland
- Betriebstyp: Veredelung und Biogas
- Betriebsflächen: 51 % in Erosionsklasse I und 34 % in Erosionsklasse II
- Tierhaltung: Mastschweine
- Fruchtfolge: Winterweizen, Wintergerste, Silomais, Nachwachsende Energiepflanzen
Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:
- Aktiver Erosionsschutz durch Einsatz der Strip-Till-Technik im Maisanbau
- Bodennahe Gülleausbringung in hohe Maisbestände
Angebote und Veranstaltungshinweise
- Feldtage zum Strip-Tillage-Verfahren
- Betriebsvorstellung und Felderbegehung jederzeit (nach Rücksprache und Anmeldung über AELF)
Demobetrieb Kloster Weltenburg, Stefan Schmerbeck
Betriebsspiegel:
- Geographische Lage: Tertiäres Hügelland
- Betriebstyp: Marktfruchtbau
- Betriebsflächen: 45 % in Erosionsklasse I
- Tierhaltung: Keine
- Fruchtfolge: Winterweizen, Wintergerste, Winterraps, Silomais, Brache
Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:
- Versuchsanlage: Zwischenfrüchte und regelmäßige Vorstellung der Ergebnisse
Intensiver Zwischenfruchtanbau - Anlage von Gewässerrandstreifen (insges. ca. 1,0 ha) an erosionsgefährdeten Flächen
Angebote und Veranstaltungshinweise:
- Zwischenfrucht-Feldtag als Info-Veranstaltung jährlich
- Betriebsvorstellung und Felderbegehung jederzeit (nach Rücksprache und Anmeldung über AELF)
Demobetrieb Hubert Steiger, Kirchdorf
Betriebsspiegel:
- Geographische Lage: Tertiäres Hügelland
- Betriebstyp: Veredelungsbetrieb
- Betriebsflächen: 30 % in Erosionsklassen I und II
- Tierhaltung: Ferkelerzeugung im Haupterwerb
- Fruchtfolge: Winterweizen, Wintergerste, Körnermais, Raps, Brache
- Relevante Betriebszweige: Photovoltaik
Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:
- Bodenfruchtbarkeit als wichtige Zielstellung im Betrieb
- Seit Jahren Zwischenfruchtanbau pfluglos (über 50 % der Flächen werden pfluglos bestellt, Flächentausch mit Kartoffelanbau-Betrieb)
- Eigene N-min-Untersuchungen und Gülleuntersuchung; Emissionsarme Wirtschaftsdüngerausbringung; Stabilisierte N-Düngung
- Durchführung von Zwischenfruchtversuchen
Angebote und Veranstaltungshinweise:
- Zwischenfrucht-Feldtag als Info-Veranstaltung jährlich
- Betriebsvorstellung und Felderbegehung jederzeit (nach Rücksprache und Anmeldung über AELF)
Landkreis Landshut
Demonstrationsbetrieb Bernhard Huber, Ebenhausen
Betriebsspiegel:
- Geographische Lage: Überwiegend Flächen im Tertiären Hügelland im nördlichen Landkreis (Donau-Isar-Hügelland)
- Betriebstyp: Veredelungsbetrieb
- Betriebsflächen: 50 % Erosionsklasse I
- Tierhaltung: Schweinemastbetrieb im Haupterwerb
- Fruchtfolge: Winterweizen, Wintergerste, Körnermais, Zuckerrüben, Kleegras, Brache
- Relevante Betriebszweige: Photovoltaik
Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:
- Es werden seit vielen Jahren Zwischenfrüchte angebaut, welche die Grundlage für die Mulchsaat in Mais und Zuckerrüben sind. Der Betriebsleiter reduziert die Erosionsgefahr zusätzlich durch Direktsaat. Die Gülle wird mit modernster Technik bodennah erst nach der Maissaat ausgebracht. Gewässerrandstreifen und die Anlage von Grünland an besonders kritischen Stellen dienen dem effektiven Gewässerschutz.
- Der Betrieb war am Pilotprojekt "Prowadis" beteiligt. Dies ist eine Methode zur genauen Beurteilung von Gefahren durch Pflanzenschutzmitteleinträge in Gewässer.
Angebote und Veranstaltungshinweise:
- Betriebsvorstellung und Felderbegehung jederzeit
Demobetrieb Georg Abholzer, Alteberspoint
Betriebsspiegel:
- Geographische Lage: Tertiäres Hügelland (Isar-Inn-Hügelland)
- Betriebstyp: Veredelungsbetrieb
- Betriebsflächen: 30 % in Erosionsklasse II und 30 % in Erosionsklasse I
- Tierhaltung: Schweinemast im Haupterwerb
- Fruchtfolge: Winterweizen, Wintergerste, Körnermais, Raps, Brache
- Relevante Betriebszweige: Photovoltaik, überbetrieblicher Maschineneinsatz
Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:
- Seit vielen Jahren werden abfrierende Zwischenfrüchte angebaut, welche die Grundlage für die Mulchsaat in Mais sind. Der Betriebsleiter reduziert die Erosionsgefahr durch Direktsaat und Pflugverzicht wo möglich. Greening-Randstreifen dienen dem Gewässserschutz aber auch als Lebensraum und zur Biotopvernetzung.
- Der Betriebsleiter arbeitet eng mit dem Gewässerschutzberater bei der Anlage von Zwischenfruchtversuchen zusammen.
- Erfahrungen beim Einsatz von N-Sensoren bei der Stickstoffdüngung
- Planung der Stickstoffdüngung auf Grund eigener N-min-Untersuchungen
Angebote und Veranstaltungshinweise:
- Betriebsvorstellung und Felderbegehung jederzeit
Lesen Sie hierzu auch
Gewässerschutzberatung am AELF Abensberg-Landshut
Die Gewässerschutzberatung an unserem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) berät Landwirte zur gewässerschonenden Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächen und erarbeitet gemeinsam Maßnahmen zum Gewässerschutz in der Region. Mehr