Lehrfahrt 2025
Facetten des niederbayerischen Bio-Gemüsebaus kennengelernt
Verkostungen von unterschiedlichen Tomatensorten in Kleingruppen, Angebote für Kindergärten und Schulklassen im Rahmen des Programms Erlebnis Bauernhof, Direktvermarktung via Hofladen oder Wochenmarkt oder aber die Beteiligung an einem Logistikunternehmen, um die Erzeugnisse just in time bis in den Raum Stuttgart und den Süden von Frankfurt liefern zu können – all das sind Facetten des niederbayerischen Bio-Gemüsebaus.
Knapp ein Drittel der bayerischen Anbaufläche für ökologisch erzeugtes Gemüse liegt in Niederbayern. Die Bedingungen sind gut und doch ist die Kreativität der Betriebe hinsichtlich Vermarktung aber auch Diversifizierung gefragt. Unterschiedliche Standbeine und Vertriebswege ermöglichen es, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren und für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Der Betrieb setzt auf viele Standbeine, ist Erlebnisbauernhof für Kindergruppen, Veranstaltungsort und jüngst hat Anja Floßmann einen neuen Hofladen gebaut. Wie kreativ die 30-Jährige ihre Produktpalette erweitert, wird der Besuchergruppe spätestens beim Thema Düngung klar. Die hofeigenen Schafe dienen als Düngelieferanten für die Biogärtnerei, ihre Wolle wird aber auch pelletiert und als Dünger auf dem Straßkirchener Wochenmarkt und ab Hof verkauft, ebenso vermarktet werden Fleisch und Fell der Tiere.
60 verschiedene Gemüsearten werden auf einer Fläche von 2 Hektar angebaut, auch hier wird auf Bewässerung verzichtet.
"Mir ist es nicht wichtig, dass ich der erste bin, der in der Saison ein bestimmtes Gemüse anbieten kann. Die Vielfalt muss stimmen."
Julian Baumgartner
Auch zwei Auszubildende gehören zum Familienbetrieb, der insgesamt 30 Hektar Fläche, zertifiziert nach Bioland-Richtlinien, bewirtschaftet.
Inhaber Alexander Stockner führte die Besuchergruppe durch den Betrieb und gab auch Auskunft zu besonderen Gerätschaften, wie einem solarbetriebenen Jäteflieger für bis zu acht Personen. Dass sich mit der Betriebsgröße auch die Herausforderungen im Öko-Gartenbau verändern, verdeutlichte Waltraud Stockner zwar mit einem Lachen, aber durchaus ernst gemeint:
"Wer uns einen LKW-Fahrer vermittelt, bekommt eine Prämie."
Waltraud Stockner