Betriebsentwicklung und Markt
Grüne Branche trifft Urban Gardening

Frau hält Holzkiste mit Salat, Radieschen und anderem GemüseZoombild vorhanden

© Milan - stock.adobe.com

Urban Gardening – ein Trend aktueller denn je!

Seit einigen Jahren gärtnern Menschen zunehmend auf Balkon, Terrasse & Co. Diese Entwicklung befeuern die pandemiebedingte Zeit in den eigenen vier Wänden, die Klimadiskussion, der Wunsch nach Erhalt der Biodiversität, aber auch das Verlangen nach mehr "Grün" in den Städten und ein bewussteres Konsumverhalten. Nicht nur Zierpflanzen und Gehölze finden Verwendung. Immer häufiger werden Kräuter, Gemüse und auch Obst in Kisten, Kübeln, Säcken und Paletten angepflanzt. Insbesondere für junge Menschen und Familien im urbanen Umfeld gewinnt die Versorgung mit Zier- und Nutzpflanzen aus nachhaltigem oder eigenem Anbau an Bedeutung.

Den Trend durch ein passendes Sortiment aufgreifen
Besonders im Hobbybereich boomen der Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern. Durch eine zunehmenden Vielfalt an neuen Sorten im Bereich Patio-Obst und -Gemüse gelingt auch die Topfkultur von wärmeliebendem Fruchtgemüse, wie Tomaten, Auberginen (Lotte und Leila - Gemüse des Jahres 2020), Zucchini (Fred und Wilma - Gemüse des Jahres 2021) ohne Probleme. Die Sortimentsgestaltung sollte aber neben Neuheiten und den gängigen Gemüse- und Kräutersorten auch "alte Sorten", Raritäten und Saatgutzüchtungen für Balkongemüse umfassen. Auch im Bereich Obstgehölze gilt es für den Kunden ein entsprechendes Angebot an schwach wachsenden Zwerg-Obstbäume, Säulen und Beerensträucher bereit zu halten.
Von Düngern und Substraten bis hin zu Zusatzartikeln

Da sich ein großer Teil der Hobbygärtner für Ihre Ernte Bio-Qualität wünscht, ist bei Düngern und Substraten auf eine geeignete Auswahl zu achten. Hochbeete, Tischhochbeete, vertikale Pflanzsystem, Pflanzsäcke, Pflanzkübel, Anzuchtsets für Saatgut, handliche Gartengeräte, platzsparende Kompostboxen oder auch praktische Bewässerungssysteme runden das Sortiment ab. Neben dem Warenangebot an Obst- und Gemüsepflanzen darf eine Palette an Zierpflanzen, Stauden und Gehölzen für Bestäuberinsekten sowie klimafreundliche Pflanzen, die mit Hitze und Trockenheit zurecht kommen, nicht fehlen. Zusatzartikel wie Nützlingsunterkünfte, Nisthilfen und Tränken für Balkon, Terrasse und Co. bieten sich zudem an.

Seminare und Workshops

Ergänzen Sie das Sortiment durch Seminare und Workshops rund ums urbane Grün. Auch wenn sich im Internet schon allerhand zum Thema Urban Gardening finden lässt, sind Kunden nach wie vor auf der Suche nach Informationen vom Profi und fachlich kompetenter Beratung. Entsprechende Workshopangebote können beispielsweise "Gärtnern mit Kindern", "Naschobst und -gemüse für Balkon und Garten", "Gärtnern für Jedermann", "Insektenmagneten für Stadt und Land" sein. Auch Kooperationen mit Kindergärten, Beteiligungen an Projekten wie z. B. "Wissen wie´s wächst und schmeckt" oder die Unterstützung von Schul- und Gemeinschaftsgartenprojekten schaffen dauerhafte Beziehungen zu Ihren Kunden und stärken Ihr Image.

Bepflanzter Turm mit verschiedenen Gemüsearten

© An­drea Prankl

Urban Gardening am Point of Sale

© Gundula Holm

Aktives Zugehen auf neue Zielgruppen
Neben einem aktiven Zugehen auf die neue Zielgruppe ist es lohnend, Ihr Sortiment, Produktneuheiten, Seminare und Workshops dort zu bewerben, wo Sie Ihre zukünftigen Kunden generieren können: auf Ihrer Homepage, Facebook, Instagram oder auch direkt vor Ort in der Gärtnerei.
  • Gestalten Sie beispielsweise auf den Sozialen Plattformen eine Themenwoche rund ums Urban Gardening. Angefangen von der passenden Pflanzenauswahl bis hin zum Hochbeetbau – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
  • Aber auch am Point of Sale geht es darum, Anreize zu schaffen, wie sich eine “Grüne Oase“ aus dem kleinen Stadtgarten, dem Balkon oder der Terrasse gestalten lässt und was dafür benötigt wird.

Urban Gardening entstand zwar überwiegend als Phänomen der Städte, aber auch im ländlichen Bereich gilt es, sich vermehrt mit den Themen Gärtnern auf engem Raum, Umwelt- und Klimafreundlichkeit sowie Artenvielfalt auseinanderzusetzen, um den Kunden von Morgen zu erreichen.

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) hat 58 neue Patio Obst- und Gemüsesorten hinsichtlich Kultur- und Gartenleistung sowie erzielbarer Erträge genauer unter die Lupe genommen.

Versuchsergebnisse Patio Obst- und Gemüsesorten - LWG Externer Link

Zudem werden jährlich bis zu 900 neue Beet- und Balkonpflanzen, einschließlich Sommerstauden, hinsichtlich Kulturführung und Gartenleistung geprüft. Seit 2015 erfolgt für ausgewählte Gattungen und, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bienenkunde und Imkerei an der LWG, zusätzlich eine Bewertung der Sorten hinsichtlich ihrer Attraktivität für Bestäuberinsekten.

Versuchsergebnisse - LWG Externer Link

Ansprechpartnerin

Andrea Prankl
AELF Abensberg-Landshut
Am Lurzenhof 3
84036 Landshut
Telefon: 0871 603-2117
Fax: 09443 704-1155
E-Mail: poststelle@aelf-al.bayern.de