Begehung der Gemüsebau-Sortenversuche
Rückblick Versuchsrundfahrt 2025
 
  	  
	  			© AELF Abensberg-Landshut 
	  			Am 17. Juli 2025 fand die jährliche Versuchsrundfahrt im Gemüsebau statt. Knapp 100 interessierte Landwirte und Vertreter aus Handel und Industrie trafen sich an den Versuchsflächen, um die vorläufigen Ergebnisse der diesjährigen Sortenversuche zu diskutieren. 
Neben den Sorten- und Pflanzenschutzversuchen bekamen die Teilnehmer außerdem noch eine Maschinenvorführung der Präzisionsfeldspritze der Firma Farm-ING zu sehen.
 
	
		Zwiebelversuche
  	
  	Gestartet wurde die Rundfahrt am umfangreichen Zwiebel-Sortenversuch in Aiterhofen-Lindhof (Betrieb Gregor Köring) durch eine kurze Einführung von Stefanie Pahnke, Abteilungsleiterin der Abteilung Gartenbau. Im Vergleich sind im Exaktversuch 14 bronzefarbene Sorten in vier Wiederholungen der mittleren und späten Reifegruppe. Darüber hinaus 16 Sorten der frühen, mittleren und späten Reifegruppe in bronze und rot in einem Schauversuch ohne Wiederholung. Nach einem gleichmäßigen Aufgang entwickeln sich die Pflanzen allesamt bisher gut, obwohl die Witterung vor allem im kühlen und trockenen Mai nicht günstig war, so Tobias Vogl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Dennoch gibt es Unterschiede in Wuchsgeschwindigkeit und Zwiebelbildung. Bonituren zu Pflanzenentwicklung, Qualität und Ertrag werden den Versuch im Laufe der Saison begleiten. 
 
 	 Ein zweiter nicht besichtigter Zwiebelversuch (Fusarium-Sortenvergleich) befindet sich am Standort Padering. Acht Sorten und fünf verschiedene Bodenbehandlungen werden hinsichtlich der Anfälligkeit auf die Zwiebelbasalfäule, eine bodenbürtige Pilzerkrankung, getestet. Erste Unterschiede in der Anfälligkeit der Sorten sind sichtbar.
 Exaktversuch Einlegegurken
  	
  	Im Anschluss fuhren die Teilnehmer in Fahrgemeinschaften weiter zur Versuchsfläche des Betriebs von Johann Stangl (Standort Neusling). Florian Hageneder stellte den Gurkensortenversuch vor, der 2025 als Exaktversuch mit dreifacher Wiederholung und sieben Sorten durchgeführt wird. Eine vierte Wiederholung dient, wie in den Vorjahren, als Testvariante für die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. Weitere Ziele des Versuches sind neben der Ertragsermittlung, die Bestimmung des Längen-Dicken-Verhältnisses, sowie die Qualität des Ernteproduktes im Glas. Herausfordernd für die Versuchsanstellung in diesem Jahr waren die notwendigen Nachsaaten, da Krähen nach der Versuchsaussaat die Gurkensamen aus dem Boden pickten. Durch die unbeständige, feuchtwarme Juliwitterung gibt es bereits deutliche Sortenunterschiede bei der Anfälligkeit gegen Falschen Mehltau in der reduzierten Fungizid-Wiederholung.
 Pflanzenschutz und Hitzestressreduzierung im Kohl
  	
  	Nach der Saison 2025 endet die Aufbrauchfrist für das Mittel Movento 150 OD. Im Kopfkohlanbau wird dies ein Lücke bei der Bekämpfung der mehligen Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) hinterlassen. Das AELF Deggendorf-Straubing führte deshalb nach 2024 auch 2025 einen Exaktversuch auf einer Praxisfläche durch. Bei der Versuchsrundfahrt gab es erste Ergebnisse aus dem Versuch, in dem neben dem momentanen Standard Movento 150 OD noch drei weitere Prüfmittel getestet wurden. Zwei der Präparate erzielten eine gute (87 %) bis sehr gute (100 %) Wirkung bei der Bekämpfung der Mehligen Kohlblattlaus. Eine parallele Auswertung gegen die eindämmende Wirkung auf Kohlmottenschildlaus (Weiße Fliege) war nicht zufriedenstellend (< 30 %). 
 
 	 Rückläufige Flächenerträge bei Industrieweißkraut (ca. 20 %) und Blaukraut (ca. 30 %) sowie Qualitätsabstriche zu früheren Jahren werden unter anderem wegen zunehmender Hitze- und Trockenperioden verursacht. In einem Tastversuch 2025 wird vom AELF Abensberg-Landshut untersucht, ob verschiedene Maßnahmen geeignet sind, den Hitze- und Trockenstress in den Sommermonaten zu reduzieren und den Ertrag und die Qualität positiv zu beeinflussen. Getestet werden eine Netzauflage und verschiedene mehrmalige Produktanwendungen auf Basis von Silicium und Glycin-Betain bzw. Calciumcarbonat. Der weitere Witterungsverlauf und die Auswertungen im Oktober werden zeigen, welche Effekte bei den einzelnen Varianten zu beobachten sind. Neben den Erträgen und dem Anteil an marktfähiger Ware, wird auch festgehalten, ob es durch die Netzvariante Unterschiede beim Thrips- bzw. Alternaria-Befall gibt.
 Informationen zur Schilf-Glasflügelzikade
  	
  	Die Schilf-Glasflügelzikade gilt als Überträgerin von Krankheiten, die bereits vor allem in Kartoffeln und Zuckerrüben zu Ertragsausfällen geführt haben. Informationen hierzu gab es von Alexander Weigl, Geschäftsführer des Erzeugerringes für Obst und Gemüse Straubing e.V. Bisher gibt es kaum gesicherte Erkenntnisse zur Symptomausprägung und Schäden in den niederbayerischen Hauptkulturen Gurken, Zwiebel und Kohl. Ein kulturübergreifendes, bayernweit angelegtes Monitoring von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten soll Klarheit bringen. Hierfür werden Klebefallen in den Anbauflächen aufgestellt und wöchentlich die Fangzahlen der Zikaden ermittelt. Geplant ist, zum Ende der Ernteperiode die überwachten Bestände auf Schäden zu kontrollieren und Pflanzenproben auf den Erreger zu untersuchen.
 Salatversuche
  	
  	Auf dem Versuchsfeld des Betriebes Siebauer konnten jeweils 15 Mini-Romana- und Eissalatsorten begutachtet werden. Aufgrund der nassen und kühlen Witterung verschob sich der Versuchsstart um etwa eine Woche, wodurch die Jungpflanzen etwas zu groß für eine optimale maschinelle Pflanzung waren. Anschließend führten günstige Wachstumsbedingungen zu einer zügigen Erntereife beim Mini-Romana. Der Eissalat wurde überraschend früh und fast zeitgleich mit den übrigen Salaten erntereif. Bei Mini-Romana traten teilweise braune Blattränder auf. Auch der Eissalat zeigte diese Verbräunungen, die jedoch bei keiner Sorte ein erhebliches Problem darstellten. Die Qualitäten waren durchgehend gut bis sehr gut, wodurch hohe Aberntequoten erzielt werden konnten. 
 
 	 Auch bei Salaten bereiten auslaufende Pflanzenschutzmittelzulassungen den Betriebsleitern zunehmend Sorgen. Alternative Strategien werden derzeit vom AELF Deggendorf-Straubing anhand von Freilandversuchen geprüft. Schwerpunktthemen im Salat sind die Bekämpfung der Grünen Salatlaus (Nasonovia ribisnigri) und dem Schließen der Lücke gegen Kreuzkraut.
 Maschinenvorführung Farm-ING in einer Salatkultur
  	
  	 
	  			© AELF Abensberg-Landshut 
	  			Das vielfältige Tagesprogramm wurde schließlich mit einer Technikvorführung abgerundet. Neben der Erklärung zweier kameragestützter Hackgeräte wurde die Spot Spray Technik der österreichischen Firma Farm-ING vorgeführt. Es wurden Salatpflanzen behandelt. Dabei unterscheidet die Technik durch ein KI-basiertes Kamerasystem genau zwischen Nutzpflanzen und Unkräutern. Es zeigte sich, dass im Vergleich zu einer flächigen Behandlung eine hohe Menge an Pflanzenschutzmittel eingespart werden kann bei gleichzeitiger guter Benetzung der Kulturpflanzen.
 
 	 Bei den während der Rundfahrt erläuterten Beobachtungen handelt es sich lediglich um vorläufige Ergebnisse. Die endgültigen Resultate aller gezeigten Versuche werden im Januar 2026 auf der Straubinger Vortragsreihe und im „Gelben Heft“ – Gemüsebau in Niederbayern veröffentlicht. 
 Ansprechpartner
                                
 Florian Hageneder
AELF Abensberg-Landshut
Klötzlmüllerstr. 3
84034 Landshut
Telefon: 0871 603-2106
Mobil: 0162 2634580
Fax: 09443 704-1155
E-Mail: 
poststelle@aelf-al.bayern.de
                               
                            
                                
 Daniela Gleißner
AELF Abensberg-Landshut
Klötzlmüllerstr. 3
84034 Landshut
Telefon: 0871 603-2108
Fax: 09443 704-1155
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 Tobias Vogl
AELF Abensberg-Landshut
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 Markus Göttl
AELF Deggendorf-Straubing
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