Coaching Kitaverpflegung
Das Coaching unterstützt Kitas dabei, ihre Mittagsverpflegung gesund und qualitätsbewusst zu gestalten.
Was und wie Kinder essen und trinken, beeinflusst ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und Ernährungsverhalten. Die Kitaverpflegung leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Sie kann Vorbild für eine gesunde Ernährung sein, die gut schmeckt, nachhaltig und ökonomisch ist. Immer mehr Kitas wollen ihr Mittagessen entsprechend gestalten. Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Niederbayern unterstützt sie dabei mit dem Coaching Kitaverpflegung.
Coaching 2022/23
Das Essen in der Kita muss schmecken, eine gute Qualität haben und soll bezahlbar bleiben. 30 Kitas stellen sich bayernweit im neuen Coaching-Jahr diesen Herausforderungen. Sie entwickeln ein individuelles Lösungskonzept. Erfahrene Verpflegungs-Coaches stehen ihnen dabei beratend zur Seite. Auch in Niederbayern sind 2 Kitas mit dabei!
Kita Maria Schutz, Aiterhofen
Kita Maria Schutz, Aiterhofen
Kita Maria Schutz, Aiterhofen
Die Kita Maria Schutz in Aiterhofen betreut 150 Kinder in 3 Krippen- und 5 Kindergartengruppen.
Täglich nehmen 77 Kinder am Mittagessen teil. Das Essen wird vom nah gelegenen Gasthaus "Goldenes Rad" zubereitet und warm ausgeliefert. Das Gasthaus kocht ebenfalls für die Offene Ganztagsschule der Grundschule im Ort.
Herausforderungen und Ziele
Ziel des Coachings ist insbesondere die Optimierung des Speiseplans, um den Kindern ein gesundheitsförderliches, schmackhaftes Essen mit weniger Fleisch anzubieten. Dabei soll berücksichtigt werden, dass der Speiseplan sowohl für Krippen- und Kindergartenkinder sowie Grundschüler geeignet ist. Zudem soll die Mittagsverpflegung in der Kita noch wertschätzender gestaltet werden und das Thema gesunde Ernährung stärker in den Kitaalltag eingebaut werden. Um die Mittagsverpflegung noch nachhaltiger zu machen, sollen Speisereste reduziert und Müll vermieden werden.
Lösungswege
Bestehende Speisepläne werden mithilfe des Speiseplan-Checks nach den Empfehlungen der DGE bewertet. Gemeinsam mit dem Caterer werden umsetzbare Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet. Gemeinsam mit den Kindern werden Tischsets gebastelt, die gern von den Kindern eingesetzt werden. Durch Messen, Dokumentieren und Analysieren der Speisereste sowie regelmäßige Rückmeldungen an den Caterer sollen Essensmengen angepasst werden und dadurch weniger Lebensmittel- und Speisereste anfallen. Ein Verpflegungsleitbild und -konzept wird erstellt, um Erfolge des Coachings nachhaltig zu sichern und nach innen und außen besser zu kommunizieren.
Verbesserung der Akzeptanz von neuen Gerichten durch
- verstärktes Einbinden der Kinder (Partizipation) in die Mittagsverpflegung
- Begleitung des Mittagessens mit pädagogischem Happen durch das Personal
- Einführung eines Feedbacksystems für Kinder
- Durchführung von Themenwochen mit dem Caterer
Ergebnisse
Im ersten Schritt wurden die Rituale bei der Mittagsverpflegung im Team nochmal reflektiert und es wurde noch mehr auf wertschätzende Gestaltung in allen Gruppen und Bereichen geachtet. Die Speisereste konnten insgesamt verringert werden. Zum einen durch reduziertere Menge des Essens und zum anderen durch die größere Teilhabe der Kinder bei der Essensdarreichung. Das Essen kommt nun in Schüsseln auf dem Tisch und Kinder nehmen sich selbst ihre Portion mit Unterstützung des pädagogischen Personals.
Stimmen zum Coaching
- Kitaleitung: Es ist sehr wichtig, dass eine ruhige Essenskultur eingehalten wird und das Mittagessen ein sehr schönes Ritual im pädagogischen Kita-Alltag sein kann. Gute Atmosphäre erzielt schmackhaftes gemütliches Beisammensein beim Mittagessen
Brandler Zwergerlgarten, Ihrlerstein
Brandler Zwergerlgarten, Ihrlerstein
Der BRK Kindergarten Brandler Zwergerlgarten in Ihrlerstein betreut 70 Kinder, täglich essen 35 Kinder zu Mittag. Das Essen wird vom BRK Josef-Bauer-Haus gekocht und warm geliefert. Zusätzlich wird täglich eine Zwischenmahlzeit frisch zubereitet, die als Buffet angeboten wird.
Herausforderungen und Ziele
Die Kita möchte im Rahmen des Coachings ihre Verpflegung verbessern. Dazu soll der Speiseplan nach den Empfehlungen der DGE optimiert werden. Herausfordernd ist hierbei, dass neben dem Zwergerlgarten weitere sechs Einrichtungen vom Caterer beliefert werden. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollen Lebensmittel- und Speisereste reduziert werden. Die Kita will ein Verpflegungsleitbild und -konzept erstellen, um Erfolge des Coachings nachhaltig zu sichern und nach außen kommunizieren zu können.
Lösungswege
Bestehende Speisepläne werden mithilfe des Speiseplan-Checks nach den Empfehlungen der DGE bewertet und umsetzbare Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet. In einem ersten Schritt werden Süßspeisen teilweise durch vegetarische Gerichte ausgetauscht. Die Gerichte werden durch mehr Vollkornprodukte und täglich Gemüse oder Salat ergänzt.
Anfallende Speisereste werden in allen belieferten Kitas für einen definierten Zeitraum gemessen, dokumentiert und analysiert und die Ergebnisse an den Caterer weitergegeben. Mithilfe eines Verpflegungsmanagement-Systems werden entsprechend die Essensmengen angepasst, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
Rückblick
Coaching 2021/22 in Niederbayern
Fünf Kitas nahmen am Coaching Kitaverpflegung "Kita- Tischlein, deck dich!" im Kitajahr 2021/22 teil: Kindertagesstätte St. Elisabeth/Straßkirchen, Kinderkrippe "Haus der kleinen Mäuse"/Kirchroth, Kinderkrippe "Winklinger Nesterl"/Niederwinkling, Franziskus Kindergarten/Vilsbiburg, Naturkinderhaus am Klinikum Passau.
Jutta Semmler, Angela Dreier und Maria Reichmeyer begleiteten die Einrichtungen als Coach der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Niederbayern am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg-Landshut.
Am 21. Juli 2022 fand die Abschlussveranstaltung mit Urkundenverleihung in Atting bei Straubing am Erlebnisbauernhof Schreyer statt. Die Kitas stellten allen nochmals ihre Erfolge im Coaching vor.
"Die Essensgremien der niederbayerischen Coaching-Einrichtungen hatten ihre Ziele stets klar vor Augen und waren hoch motiviert", lautete das Resümee der Coaches. Jetzt gehe es darum, die Erfolge zu stabilisieren oder vielleicht sogar noch zu verfeinern. Dann könnten auch künftige Kinder davon profitieren.
Kinderkrippe Winklinger Nesterl, Niederwinkling
Kinderkrippe Winklinger Nesterl
Die neugebaute Kinderkrippe "Winklinger Nesterl" hat vier Grupperäume für ihre ca. 48 Krippenkinder und verfügt über eine gut ausgestattete Küche, in der seit September 2021 eine Köchin und eine Küchenhilfe das Mittagessen und Frühstück zubereiten. Täglich essen 48 Krippenkinder in der Einrichtung in 2 Schichten im Speiseraum, der jeweils neben dem Gruppenraum liegt. Zusätzlich werden ca. 50 Essen an den benachbarten Kindergarten und die Schule geliefert.
Die Einrichtung legt viel Wert auf kindgerechte Ernährung unter Berücksichtigung der Regionalität und Nachhaltigkeit.
Herausforderungen, Ziele und Lösungswege
- Die Kinderkrippe möchte vor allem die Themen Wertschätzung, Nachhaltigkeit und ge-sundheitsförderliche Ernährung verbessern.
- Im Rahmen des Coachings optimiert die Krippe den Speiseplan nach den Vorgaben der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung, angelehnt an den DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas. Zukünftig sollen weniger Fleischgerichte, dafür mehr Hülsenfrüchte, Fischgerichte und vegetarische Speisen angeboten werden. Auch mehr Obst in den Nachspeisen wird angeboten.
- Wertschätzung und Kommunikation sollen verbessert werden, sowohl in Krippe als auch in Kindergarten und Schule. Zur Akzeptanzsteigerung wird das Wunschessen der Kinder bei den belieferten Einrichtungen regelmäßig abgefragt. Außerdem möchte man ein umfangreiches Feedback-System für alle Kinder einführen. Für die Krippenkinder sollen Tischsets gemeinsam gebastelt und die Tischgestaltung optimiert werden.
- Zur Akzeptanzsteigerung von Obst und Gemüse sollen zukünftig noch mehr Aktionen mit den örtlichen Vereinen durchgeführt werden wie z.B. Besuch von Obstbauern mit Beteiligung bei der Apfelernte und anschließend Projekte zum Apfel in der Krippe.
- Im Rahmen der Nachhaltigkeit soll der Anteil an Lebensmittel aus der Region weitmöglichst ausgeschöpft werden.
- Ein Verpflegungsleitbild soll bis zum Ende des Coachings mit allen Beteiligten erarbeitet werden, um die Rahmenbedingungen für die Verpflegung zu sichern und die Kommunikation intern und extern zu verbessern.
Ergebnisse
- Die Kinderkrippe hat den Speiseplan nach den Vorgaben der Bayerischen Leitlinien gestaltet, dabei wird sehr viel Wert auf regionale und saisonale Lebensmittel gelegt. Es wird noch mehr vor Ort eingekauft, hochwertige Backwaren beim benachbarten Bäcker. So weit möglich werden Fleisch- und Wurstwaren beim Metzger und Obst, Gemüse aus nächster Umgebung eingekauft.
- Fleischgerichte wurden reduziert, Fisch mit MSC-Siegel, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte eingeführt. Rohkost/Gemüse wird täglich angeboten und frisches Obst zweimal pro Woche auch mittags angeboten. Die Vorgaben der DGE für eine gesundheitsförderliche Mittagsverpflegung in Kitas werden somit weitgehend erfüllt.
- Der Speiseplan für das Mittagessen und das Frühstück ist am Eingangsbereich und in den Gruppenräumen bildlich dargestellt.
- Die Einführung des Schöpfkellensystems erleichtert die tägliche Arbeit und Lebensmittelreste wurden dadurch weiter reduziert. Durch die Teilnahme des pädagogischen Personals am Mittagessen und ihrer Begleitung am Mittagstisch wurde die Akzeptanz - auch der „unbekannten“ Speisen - gesteigert. Eine Elternbefragung einmal jährlich und ein Feedbacksystem für alle Kinder gibt Rückmeldung zur Akzeptanz und den Wünschen von Eltern und Kindern.
- Das Konzept zur pädagogischen Begleitung wurde bereits erstellt. Ein Kidsday, bei dem die Kleinsten einmal pro Woche ihr Frühstück selbst zusammenstellen, eingeführt. Ernährungsbildungsprojekte mit dem Obst- und Gartenbau-, den Geflügelzuchtverein, das Anlegen und Bepflanzen eines Hochbeetes bringen den Kindern das Thema Ernährung näher. Selbst gestaltete Tischsets und Tischdeko sorgen für eine nette Atmosphäre.
- Ein Verpflegungsleitbild und -konzept zur internen und externen Kommunikation wurde erarbeitet und ins pädagogischen Konzept eingepflegt.
Stimmen zum Coaching
- Leitung: "Wir haben von dem Coaching sehr profitiert. Von der Haltung des pädagogischen Personal bis hin zu mehr Regionalität beim Einkauf, konnten wir uns enorm steigern und weiterentwickeln. Vielen Dank für die tolle Begleitung!"
- Köchin: "Sehr hilfreich war zum Coachingbeginn der Anstoß hin zu mehr vegetarischen Ge-richten und die Ideen und Unterstützung dazu. Es machte mir immer mehr Spaß, so viel zu erreichen und zu verändern. Ich bleib weiter dran."
- Coach: "Engagment und Offenheit des Teams Neuem gegenüber hat sehr viel ermöglicht. So ist das frisch zubereitete Essen noch abwechslungsreicher und vielseitiger unter Berücksichtigung von Regionalität."
Naturkinderhaus am Klinikum Passau
Naturkinderhaus am Klinikum Passau
Das Naturkinderhaus am Klinikum Passau wird täglich mit Mittagessen für 14 Krippen- und 47 Kindergartenkinder beliefert. Die Krippenkinder essen ab 11 Uhr und anschließend die Kindergartenkinder in gleitenden Gruppen im Speiseraum. Es werden Tischgemeinschaften gebildet. Großer Wert wird auf die Mithilfe und selbständige Portionierung der Kinder gelegt.
Zudem wird in der Kita-Küche täglich das Frühstücksbuffet und der Nachmittagssnack mit Beteiligung der Kinder vor- und zubereitet. Besonderen Wert legt die Kita auf abwechslungsreiches und kindgerechtes Essen.
Herausforderungen und Ziele
- Der Speiseplan wird unter die Lupe genommen. Dies geschieht nach den Vorgaben der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung. Der hohe Anteil an regionalen und saisonalen Lebensmitteln soll beibehalten werden. Vorrangig geht es um die Reduzierung von Fleischgerichten. Die schrittweise Erhöhung der Anteile an Gemüse/Salat oder Rohkost, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten wird angestrebt.
- Mit der Erfassung von Lebensmittelresten wird die Akzeptanz verschiedener Speisen erfasst und verglichen, so dass bei zukünftigen Speiseplänen besser auf die Vorlieben der Kinder, gerade bei Gemüse und Salaten, eingegangen werden kann und somit wenig Tellerreste entstehen. Die Akzeptanz von weniger beliebten Speisen/Lebensmitteln soll auch durch begleitende Ernährungsbildungsmaßnahmen gesteigert werden.
- Die Abstimmung mit den Zwischenmahlzeiten wird bearbeitet und gemäß den Empfehlungen zu einer ausgewogenen Kinderkost gestaltet.
- Ein neues Feedbacksystem zur beliefernden Küche wird angedacht, um Rückmeldungen schneller zu ermöglichen und entsprechende Änderungen zeitnah im Speiseplan zu berücksichtigen.
- Die Einrichtung möchte ihr Verpflegungsleitbild und -konzept überarbeiten, um Rahmenbedingungen für die Verpflegung zu sichern und die Kommunikation nach innen und außen zu verbessern.
Ergebnisse
- Der Speiseplan wird nach den Vorgaben der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung gestaltet mit hohem Anteil an regionalen und saisonalen Lebensmitteln. Der Anteil an Fleischgerichten wurde reduziert und die schrittweise Erhöhung der Anteile an Gemüse/Salat oder Rohkost, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten wird umgesetzt. Mit der Erfassung von Lebensmittelresten wird die Akzeptanz der (neuen) Speisen erfasst und mit den Kindern altersgerecht besprochen. Die Tellerreste können somit gering gehalten werden.
- Begleitende Ernährungsbildungsmaßnahmen werden umgesetzt, um die Wertschätzung und Akzeptanz bei Kindern und Eltern (künftig auch Angebote für Eltern!) auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Vorweg wurden intern die pädagogischen Eckpunkte der Ernährungserziehung und -bildung thematisiert, damit alle Mitarbeiter am "gleichen Strang ziehen".
- Die direkte, kurzfristige Rückmeldung zur beliefernden Küche wurde besprochen und geregelt, so dass entsprechende Änderungen zeitnah im Speiseplan berücksichtigt werden können.
- Ein Verpflegungsleitbild wurde erarbeitet und wird zur Kommunikation nach innen und außen bereits eingesetzt. Das bestehende Verpflegungskonzept wird noch überarbeitet und mit den neuen, überarbeiteten 4-Wochen-Plänen zur Vormittags- und Nachmittagsverpflegung ergänzt, so dass die Rahmenbedingungen für die Verpflegung auch nach dem Coaching dokumentiert und gesichert sind. Es wird Bestandteil des Gesamtleitbildes der Kita und dient der Kommunikation nach innen und außen.
Kindertagesstätte Franziskus, Vilsbiburg
Kindertagesstätte Franziskus Vilsbiburg
Der naturnahe Franziskus Kindergarten verfügt über eine eigene Frischküche, in der 2 Küchenkräfte täglich das Mittagessen für ca. 20 Krippen- und 75 Kindergartenkinder zubereiten. Die Krippenkinder essen gegen 11:30 Uhr und die 3 Gruppen mit Kindergartenkindern um 12 Uhr in den jeweiligen Gruppenräumen. Zusätzlich wird der Kindergarten Luzia täglich mit ca. 40 Mittagessen versorgt.
Dazu bietet der Kindergarten täglich ein Frühstück und einen Nachmittagssnack an, die ebenfalls von den Küchenkräften zubereitet werden. Wert legt der Kindergarten auf ein frisches, abwechslungsreiches, gesundes Essen für alle Kinder.
Eine weitere große Rolle spielt in der Vollverpflegung die Berücksichtigung folgender Besonderheiten:
- Allergien/Unverträglichkeiten
- kulturspezifische und religiöse Essensgewohnheiten
- altersgerechte Portionsgrößen und Speisenauswahl
Herausforderungen und Ziele
- Der Kindertagesstätte liegt vor allem die Nachhaltigkeit und gesundheitsförderliche Versorgung der Kinder am Herzen.
Das Essensgremium optimiert den bereits guten Speiseplan mit Hilfe des Speiseplan-Checks nach den Vorgaben der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung, die auf dem DGE-Qualitätsstandard basieren.
- Auch ist der wirtschaftliche Bezug von regionalen und biologischen Lebensmitteln für die Vollverpflegung der Kindertagesstätte ein wichtiger Aspekt im Coaching. Zur Kosteneffizienz sucht die Kitaleitung einen Großhändler, der sowohl Bioprodukte als auch regionale Produkte anbietet. Angebote werden eingeholt und Preisvergleiche durchgeführt.
- Ein Verpflegungsleitbild/-konzept soll zur Ergänzung des pädagogischen Konzepts bis zum Ende des Coachings erstellt werden.
Lösungswege
- Bei der Speiseplanung sollen mehr Speisen mit Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten angeboten werden, die von den Kindern auch akzeptiert werden. Ein Rezeptordner soll die Köchin bei der Umstellung unterstützen.
- Zur Kosteneffizienz sucht die Kitaleitung einen Händler, der sowohl Bio-Lebensmittel als auch regionale Produkte anbietet. Angebote werden eingeholt und Preisvergleiche durchgeführt.
- Nach Besuch der Workshops Verpflegungsleitbild wird das Verpflegungsleitbild /-konzept durch das Essensgremium erarbeitet.
Ergebnisse
- Das Thema Nachhaltigkeit wird bereits beim Einkauf beachtet, die Kita kauft möglichst unverpackte Ware. Gemüse, Kartoffeln und Obst werden direkt beim Bauern vor Ort, Brotwaren und Fleisch beim örtlichen Anbieter eingekauft. Der Metzger bezieht die Tiere aus der Region, auf Fisch wird bewusst verzichtet (auch wegen der Grätengefahr). Der Regio- und Bioanteil konnte gesteigert werden.
- Bei der Speiseplanung wird viel Wert auf Frische, Nachhaltigkeit und Abwechslung gelegt. Der Speiseplan erfüllt größtenteils die Kriterien des DGE-Qualitätsstandards Mehr vegetarische Gerichte mit Vollkorn und Hülsenfrüchten werden angeboten. Täglich gibt es Gemüse, Salat bzw. Rohkost. Auch die Zwischenmahlzeiten, die täglich von den Köchinnen frisch zubereitet werden, wurden unter die Lupe genommen und optimiert. Ein flexibler Einsatz von Obst und Gemüse und eine wochenweise Gestaltung des Speiseplans hilft, die Lebensmittelverschwendung gering zu halten.
- Die tägliche Rückmeldung in die Küche und gute Kommunikation aller Beteiligten steigert die Qualität der Speisen und kann Lebensmittel- und Speisereste weitgehend vermeiden.
- Gemeinsamer Kräuter- und Gemüseanbau im Hochbeet, das Ernten von Obst an Sträuchern und Bäumen und Verarbeiten begeistert die Kinder. Ernährungsbildungsprojekte und Aktionstage zu Lebensmitteln werden regelmäßig und situativ durchgeführt. Dies erhöht die Akzeptanz von neuen Speisen bei den Kindern.
- Erzieherinnen und Erzieher nehmen vorbildhaft einen pädagogischen Happen ein und unterstützen die Kinder beim Mittagessen.
- Ein Verpflegungskonzept ergänzt die pädagogische Konzeption und dient nun der internen und externen Kommunikation sowie der Qualitätssicherung.
Stimmen zum Coachinig
- Kita-Leitung: "Das Verpflegungskonzept hilft uns, noch mehr Transparenz in unsere qualitativ hochwertige Verpflegung zu bringen. Wir bleiben auch zukünftig am Ball."
- Köchin: "Begeistert hat mich vor allem die Unterstützung mit den Rezeptordner und dem vegetarischen Kochbuch hinsichtlich eines nachhaltigem Speisenangebots."
- Coach: "Dank der guten Zusammenarbeit mit der Kita konnte das Essen noch wertiger gestaltet werden und das Schöne dabei ist, die Kinder essen es sehr gern."
Kindergarten St. Elisabeth, Straßkirchen
Kindergarten St. Elisabeth, Straßkirchen
Im Kindergarten bereitet eine Köchin das Mittagessen täglich frisch zu. Da zwei weitere Einrichtungen der Gemeinde mit versorgt werden, wird derzeit für insgesamt 47 Kinder gekocht, davon für 8 Krippenkinder. Eine Kindergarten-Grupppe isst im separaten Speiseraum, zeitgleich eine zweite Gruppe im eigenen Gruppenraum.
Die Einrichtung legt Wert auf kindgerechtes und ausgewogenes Essen.
Herausforderungen und Ziele
- Die größte Herausforderung ergibt sich aus der steigenden Zahl an Essensteilnehmern. Ein Küchenumbau im Rahmen der anstehenden Renovierungen wird beantragt.
- Die Einrichtung möchte ein Verpflegungsleitbild und -konzept formulieren, um Rahmenbedingungen für die Verpflegung zu sichern und die Kommunikation nach innen und außen zu verbessern.
- Der Speiseplan wird optimiert. Dies geschieht nach den Vorgaben der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung, basierend auf dem DGE-Qualitätsstandard für die Kitaverpflegung. Mehr regionale und saisonale Lebensmittel sollen eingesetzt werden bei Reduzierung von Fleischgerichten und süßen Hauptspeisen. Dadurch soll sich im Speiseplan schrittweise der Anteil an Gemüse/Salat, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Fisch erhöhen.
- Der Speiseplan soll zusätzlich zum Aushang in der Kita auch in die Kita-App eingestellt werden mit Angabe von Zusatzstoffen und Allergenen.
- Die Akzeptanz bei den Kindern soll durch begleitende Ernährungsbildungsmaßnahmen gesteigert werden, wie z.B. Gärtnern im Hochbeet und Gemüsegarten der Kita und Verarbeitung der eigenen Produkte mit den Kindern.
- Feedbacksysteme zum Essen sollen geschaffen werden. Dies soll Rückmeldungen an die Küche von Eltern, Kindern und Ausgabepersonal der mitbelieferten Krippe und Kita erleichtern.
Ergebnisse
- Alle Vorbereitungen für einen Küchenumbau sind in die Wege geleitet.
- Der Speiseplan erfüllt nun weitgehend die Vorgaben der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung. Die Akzeptanz von neuen Gerichten ist bei den Kindern überwiegend gut.
- Als Feedbacksystem für Kindern wird die Feedback-Karte für Kitas durch einen lachenden oder traurigen Smiley abgefragt. Auch ein Rückmeldesystem über Smileys bzw. Anmerkungen auf dem Speiseplan aus der belieferten Krippe zum täglichen Essen wurde eingeführt.
- Beim Lieferanten werden nun vorzugsweise regionale erzeugte Lebensmittel (v.a. Gemüse, Salat, Kartoffeln, Eier) bestellt.
- Dem Kindergarten wurde ein Hochbeet für den Garten gesponsert. Selbst angebauter Salat, Gemüse und Kräuter werden mit den Kindern verarbeitet. Die Akzeptanz und Wertschätzung für diese Lebensmittel wird dadurch weiter gesteigert
Stimmen zum Coaching
- Coach: "Das Essen hat eine hohe Qualität, da es von der gelernten Köchin frisch vor Ort gekocht wird. Gemeinsam festgelegte Veränderungen nimmt sie sehr rasch an und setzt diese mit vollem Engagement um.“
- Köchin: "Durch das Coaching habe ich einiges dazu gelernt - vor allem im Bezug auf den Speiseplan. Nun bereichern unseren Speiseplan mehr vegetarische Gerichte. Es gibt nur noch einmal pro Woche Fleisch. Das konnte ich mir anfangs nicht vorstellen - bei uns gab es mindestens 3 bis 4 mal wöchentlich Fleisch."
- Kitaleitung/Verpflegungsbeauftragte: "Ich bin sehr froh, an diesem Coaching teilgenommen zu haben. Es ist sehr schön mit zu erleben, wie sich Kinder an die gesunde Ernährung immer mehr gewöhnen. Es gibt zwar vereinzelt immer noch Kinder, die jedes Gemüsestück aus dem Essen suchen. Ihnen ist jedoch bei vielen Speisen gar nicht bewusst, was sie essen. Die Linsenbolognese, die bei uns jetzt häufig auf dem Speiseplan steht, wird genau so gegessen wie die fleischhaltige Variante.
Durch den gesunden und regionalen Speiseplan steigen die Zahlen der Mittagskinder stetig. Unsere Geräte in der aktuellen Küche lassen ein Kochen für noch mehr Kinder nicht zu. Um weiterhin allen Kindern die Möglichkeit des warmen Mittagessens anbieten zu können, sind wir mit der Küchenplanung auf dem besten Wege. "
Kinderkrippe "Haus der kleinen Mäuse", Kirchroth
Kinderkrippe "Haus der kleinen Mäuse", Kirchroth
In der Kinderkrippe nehmen derzeit täglich 23 Kinder am Mittagessen teil. Nach der Eingewöhnungsphase wird die Anzahl auf ca. 35 Kinder steigen. Die Leitung trifft aus dem Speisenangebot des Caterers die Auswahl eines jeweiligen Tagesgerichts für die Krippe. Ab 11 Uhr essen die Krippenkinder in ihren jeweiligen Gruppenbereichen - mit teilweise separatem Essensraum. Zudem wird in der eigenen Küche täglich das Frühstück der Kinder vor- und zubereitet.
Großer Wert wird auf Selbständigkeit der Kinder gelegt, daher essen die Kinder mit Unterstützung der Erzieherinnen soweit wie möglich selbstständig und räumen ihr eigenes benutztes Geschirrs nach dem Essen ab.
Besonderen Wert legt die Kita auf ein abwechslungsreiches, kindgerechtes Essen sowie auf ein gesundheitsförderliches Frühstück.
Herausforderungen und Ziele
- Der Küchenleiter des beliefernden Seniorenheims bietet einen vielseitigen Speiseplan an und geht auf Wünsche der Krippe ein. Die Krippenleitung strebt eine gezielte Auswahl der Speisen und ein optimiertes Angebot an; der Speiseplancheck soll dabei helfen. Als Vorgabe für die Verpflegung dienen die Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung – basierend auf dem DGE-Qualitätsstandard für die Kitaverpflegung.
Nach Möglichkeit soll es weniger Fleischgerichte und süßen Hauptspeisen geben. Der Anteil an Gemüse/Salat, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Fisch wird dagegen erhöht.
- Für die Einrichtung wird ein Verpflegungsleitbild und -konzept erstellt, um den Anspruch an die Verpflegung schriftlich festzuhalten und die Kommunikation nach innen und außen zu verbessern. Zur Kommunikation mit den Eltern sind mehr Elternbriefe geplant, da der persönliche Kontakt zurzeit nur reduziert stattfindet.
- Begleitend soll ein bebilderter Speiseplan für Kinder ausgehängt werden. Aktionstage und Gärtnern sollen die Akzeptanz für Gemüse bei Kindern steigern.
- Frühstück und Brotzeit, die von der Krippe angeboten werden, ergänzen die Mittagsverpflegung optimal durch Abwechslung in den angebotenen Komponenten. Zudem sollen hier zukünftig mehr regionale und saisonale Lebensmittel eingesetzt werden.
Ergebnisse
- Der Speiseplan erfüllt nun weitgehend die Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandards für die Kitaverpflegung.
- Ein Verpflegungleitbild und -konzept für die Kinderkrippe wurde erstellt und ergänzt die bestehende Konzeption.
- Ein bebilderter Speiseplan wird im Eingangsbereich der Krippe in Augenhöhe der Kinder ausgehängt. Magneten mit Symbolen oder Bildern für die einzelnen Speisen werden hierfür an einer Magnettafel - in Form einer Maus angebracht - für jeweils drei Essenstage im Voraus.
- Als begleitendes Ernährungsbildungsangebot zum Coaching wurde von den Erzieherin-nen eine altersgerecht konzipierte Ernährungswoche in der Krippe durchgeführt. Zur Kommunikation mit den Eltern diente ein Elternbrief, dem auch die Lieblingsrezepte der Kinder aus der Ernährungswoche beigelegt waren.
- Die Krippe erhält noch im Sommer ein Hochbeet, um den Kindern durch gemeinsames Gärtnern noch mehr Lust auf Gemüse zu machen.
Stimmen zum Coaching
- Krippenleitung: "Wir in der Einrichtung sind sehr froh, Unterstützung bei der gesunden Ernährung im U 3 Bereich zu erhalten. Wir erhalten viele praktische Tipps, die sofort umsetzbar sind."
- Coach: "Das Essensgremium ist sehr engagiert! Durch offene Kommunikation bringt das Team die gemeinsam festgelegten Veränderungen schnell voran."